Samstag, 20. April 2013

Celebration time, come on! - Kritik: Spring Breakers (2012)




Yeah, der neue super-mega-schon-jetzt-kult Partyfilm. Best Film ever. Blabla... Natürlich bin ich nicht so an den Film ran gegangen, der ganze Rummel um den Film und das Konzept ließen ja schon vermuten, dass "Spring Breakers" nicht in die selbe Kerbe wie "Hangover" oder Ähnliches schlagen soll. Hier soll der verantwortungslose und partygeile Zeitgeist einer ganzen Generation auf Zelluloid gebannt werden. Klingt eigentlich schon mal recht interessant, so ein Zeitdokument über das Phänomen Spring Break.
Da kommt dann natürlich die Frage auf, wie man an so etwas herangeht: Soll man den Zeigefinger schwingen, und zeigen, wie böse das Alles ist? Oder soll man einfach die Kamera draufhalten, und all das, was sich da so abspielt, mit allen seinen geilen und weniger geilen Seiten, einfangen?
"Spring Breakers" wählt formell schon mal den zweiten Weg, doch, ganz ehrlich: Trotz all der Möpse, all der Saufereien, all der Gewalt und all den Exzessen wohnt diesem Film in meinen Augen ein nervig-sittsamer Unterton bei.



Natürlich zeigt der Film anhand der vier Partygirls, die grade dem Mickey-Mouse-Schlafanzug entwachsen sind, dass es einer ganzen Generation scheinbar nur um Party, Party, Party geht und dass dies auch ziemlich doofe Folgen wie einen Knastaufenthalt, eine Schussverletzung und das Abdriften ins kriminelle Milieu haben kann. Interessant, ich dachte, ich kann mich überall wie die dreckigste Rampensau benehmen, und hätte keine negativen Konsequenzen zu befürchten. Danke, Film, dass du mir die Augen öffnest! Zurück zum Ernst: Sowas gab's auch schon in "Hangover", und der hat ein ähnliches Problem. "Spring Breakers" traut sich im Endeffekt nichts, die, die im Film wirklich auf den Latz bekommen oder sogar abkratzen, sind vollkommene Arschprolos und Tony-Montana-Abziehbildern, die mir eh vollkommen egal waren und meinetwegen auch das Zeitliche segnen konnten. Aber die vier Girlies, denen passiert nichts. Gut, zwei von ihnen werden zu eiskalten Killerinen, eine Wandlung, die ich dem Film in keinster Weise abgenommen habe, da mir das schlicht und ergreifend viel zu weit hergeholt ist. Sicher, es mag sowas eventuell geben, man weiß ja nie, zu was Menschen fähig sind, doch ein Film, der sich mal ernsthafter bzw. authentischer mit der "Generation Party" auseinandersetzen will, sollte sich schon anders zu helfen wissen, als mal kurz so eine Notlösung, die allenfalls als totale Ausnahme durchgeht, zur Seite zu ziehen. Daher bleiben für mich noch die zwei Anderen, die natürlich wieder heim in Mamas gute Stube kommen. Schön!




Dem Film fehlt einfach das Bösartige und das Fiese gegenüber seinen Protagonisten und der Geschichte. Man bekommt zwar massenweise Obszönitäten zu bestaunen, aber unter'm Strich bleibt dieser Film für mich auch nur ein Party-Feel-Good Film, der nur mit absurden Wendungen, die ich nicht ernst nehmen kann, versucht, seine Protagonisten ins Verderben rennen zu lassen. Ich bin auch kein großer Freund der Moralkeule, deswegen kann ich auch nicht sagen, was oder wie man es hätte anders machen können. So auf jeden Fall nicht, denn das ist einfach total öde - und die Musik ist scheiße, was noch mal 'nen extra Abzug einbringt.


3.0 / 10


Autor: MacReady

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