Donnerstag, 30. August 2012

Kritik: "Them - Sie kommen!"

Hochnotpeinliches, haarsträubendes Kaspertheater mit schmalzigem Hokuspokusgewitter tischte "Boogeyman" in Perfektion auf. Anders als der auf jeder vorstellbaren Ebene gescheiterte Trittbrettfahrer mit der superhässlichen Kindergartenattitüde eines teuren Rummelplatzes versteht die Mannschaft bei Projekt "They" ihr Handwerk. Nachtphobie als Hauptthematik mag abgenutzt sein, idiotisch sind vereinzelte Aktionen der Protagonisten, aber gerade in der quasi identisch gefilmten Eröffnungsszene (verschrecktes Kind im Bett, während draußen Blitz und Donner toben) zeigt Robert Harmon das Talent für die Materie, das Berufskollege Stephen Kay drei Jahre später beim schwarzen Männlein fehlen sollte. Weder in Herkunft noch Gestalt näher definierbar, was da im Dunkeln lauern mag. Nicht visualisierbar in einer transparent geglaubten Welt. Terror. Seine definitive Anwesenheit manifestiert sich in charakteristischen Hautmalen (Man denke zurück an die 6-6-6-Tätowierung auf des Satansjuniors Kopfhaut). Der vermutete extraterrestrische Hintergrund treibt die 'Gezeichneten' schleichend in den Wahnsinn. Spannungs- und Schockmomente sind per se konventionell, doch die Inszenierung und Interaktion der Schauspieler mit dem zur Todesfalle werdenden Umfeld macht den Unterschied. Kein billig runtergekurbeltes Kollektiv nervöser Amateurtricks. Eine langsame, unspektakuläre Geschichte, welche gerade in ihrer Bedächtigkeit beklemmt und einzuschüchtern vermag. Der punktierte Galgenhumor weicht schlussendlich der puren Panik. Nicht originell, aber streckenweise ein packendes Retro-B-Movie.


5 / 10

Autor: seven

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