Donnerstag, 24. November 2011

Kritik: Panic Room

Wie soll ich beginnen, nun ja ich könnte nun kurz über die Funktion von Panikräumen bzw. "Panic Rooms" reden und dem werde ich nun auch gleich nachgehen zum Leidwesen der Menschen, die das hier lesen müssen, wenn das überhaupt jemand macht. So zitiert Hoffman erneut sein schlaues Büchlein: Ein Panikraum ist ein Raum (unfassbar), der vor gewaltsamen Eindringen schützen soll, wozu das nun genau gebraucht wird ist aber jedem selbst überlassen, schützt halt. So ein Ding stellt man sich einfach in die Wohnung bzw. ins Haus und schon ist alles sicher, aber nur da drin (oder doch nicht?), wer weiß. Ein Rückzugsraum vor allem möglichen. Die sind dann meist mit bestimmten Features ausgestattet. Besonders bekannt wurden diese Panikräume dann nachdem der Film "Panic Room" von David Fincher aus dem Jahre 2002 erschien, auf einmal wollte jeder so ein Teil haben, das Geschäft erlebte einen echten Boom. Das könnte aber auch genauso gut eine Lüge sein, ich hab immerhin auch noch keines dieser sicheren Zimmer. Aber egal, jedenfalls auch in Serien fand dieser Raum an klang, ich verweise nun sanft auf eine Serie namens "Supernatural".

Die Story bzw. der Film muss wie uns der Titel bestätigt irgendwas nun also etwas mit Panikräumen zu tun haben und so wird dieser hier zum Hauptpunkt der Geschichte, die ist zwar an sich recht konventionell geraten und simpel, weiß aber doch ein wenig Interesse zu wecken, weniger wegen bösen Gangstern, sondern vorwiegend wegen dem schick eingerichteten und modernen ausgestatteten Panikraum, nein das ist keine Werbung dafür: Ganz einfach gemacht. Drei Gangster brechen in eine New Yorker Wohnung ein. Daraufhin fliehen die Besitzerin Meg und ihre Tochter in den Schutzraum. Doch in dem befindet sich auch die Beute der Gangster und diese versuchen mit jedem, noch so unorthodoxen, Mittel, in diesen Raum zu kommen, um sich die Beute zu sichern 

Dazu zog Fincher noch eine tolle Besetzung mit an Bord, die sich als ein Teil des rettenden Ankers entpuppt, wofür auch immer, dabei übernimmt Jodie Foster die Hauptrolle der Meg Altman, einer liebenden Mutter und durchaus schlauen Frau. Foster mir eh stets sympathisch, ich mag die Frau wirklich, erbringt wieder eine erstklassige Leistung, verfeinert ihren Charakter bzw. verleiht dem erst Tiefgang und stellt ihn glaubwürdig da, meiner Meinung nach.  Und als Töchterchen Sarah weiß sogar Kristen Stewart zu überzeugen. Als böser Gangster, auf der anderen Seite der Wand bzw. nicht im Panikraum, Foster dafür mit samt Stewart, ForestWhitaker, der macht das Beste aus seiner für mich doch recht klischeehaft angelegten Rolle und ja macht seine Sache schon gut. Zu glänzen weiß außerdem noch ein schön aufspielender Jared Leto als eigenhändig ernannter Kopf der Bande.

Finchers Regie selbst mag dann zwar letztlich nicht ganz auf dem Niveau seiner vorherigen Filme bzw. Meisterwerke sein(-->"Sieben" oder "Fight Club", das kann aber jeder für sich selbst definieren), dennoch immer noch top. Denn Fincher verzichtet nicht auf seine typischen technischen Merkmale, die stets fein zu betrachten sind. Zudem erzeugt er Spannung im besten Maße, Nervenkitzel wie ich ihn mag. Zwar mit kleinen Durchhängern, trotzdem weiß Fincher gekonnt sein kleines Katz-und Mausspiel konsequent zu Ende zu führen, wenn auch mit Hollywood-Produktions-Merkmalen.  Weit weniger schlimm, als gedacht, immerhin clever ausgeklügelt und packend erzählt im Ganzen. 
Die Kamera ist wie immer (bei Fincher) natürlich hervorragend, nebenbei erwähnt noch schicke bzw. schnelle Schnitte, und die Bilder an sich eh exzellent, fast schon hypnotisch bzw. das kann am Panikraum liegen, mit einem düsterem Stil verziert, so also stilistisch eh sehr elegant und schick zu betrachten, mit einer klaustrophobischen und finsteren Atmosphäre angereichert und am Ende noch veredelt mit einer großartigen Optik.  

Den großen Schwachpunkt des Films bildet hingegen das Drehbuch, mit all seinen großen und kleinen Patzern, mit recht durchschnittlichen und ja klischeehaften Charakteren geschrieben, da sprühen förmlich die Funken, dennoch in der Hinsicht rettet die Besetzung wie gesagt vieles. Trotzdem, das Drehbuch an sich bleibt für mich irgendwie unausgegoren, unausgereift und so weiter. Weiterhin empfand ich Howard Shore´s Score als durchaus passend und routiniert von ihm gemacht, immerhin verfehlt er nicht seine Wirkung, in dem er spannungsfördernd verwendet wird.

Abschließend möchte ich dann nur noch sagen, dass für mich "Panic Room" zwar kein Meisterwerk des Herrn Fincher ist, was solls, denn für mich immerhin noch ein sehr feiner Thriller mit einem starken Cast, der mich stets zu fesseln wusste, mit Schwächen und Fehler, sicher, doch für mich in jedem Fall irgendwie sehenswert.



7 / 10

Autor: Hoffman

Isos Meinung:

Knallhart-kompromissloser Psycho-Thriller, dessen Kulisse mich in klaustrophobische Ängste stürzte. Gut gespielt, gekonnt inzeniert, aber ein laues, blödsinniges Ende, was überhaupt nicht in den Stil des vorher Gezeigten passt, zerstört den nachhaltigen Eindruck. Spannend und kurzweilig bemüht bleibt "Panic Room" dennoch.
7,5 / 10

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